Efficiency First! Energieeffizienztipps für Unternehmen – die Top 5
21.06.2024
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Efficiency First! Jede Kilowattstunde, die nicht gebraucht wird, senkt die Energiekosten und Emissionen. In allen Unternehmen und Gebäuden gibt es noch Einsparpotenziale. Diese wirtschaftlich zu erschließen ist das A und O.
Themenübersicht:
Jede Kilowattstunde, die nicht gebraucht wird, senkt die Energiekosten und Emissionen. In allen Unternehmen und Gebäuden gibt es noch Einsparpotenziale. Diese wirtschaftlich zu erschließen ist das A und O. Die Schlüsselbegriffe sind Transparenz, bedarfsbestimmter Energieeinsatz, Vermeidung von Verlusten und effizientere Anlagentechnik. Dabei ist die nachhaltige Verbesserung der Energieeffizienz eine kontinuierliche Aufgabe und sie bedarf klarer Zuständigkeiten und Prozesse sowie der Bereitschaft, zu investieren.
Pflichten und Anreize für mehr Energieeffizienz
Je effizienter Strom und Wärme genutzt werden, desto schneller wird die Energiewende Realität. Mit dem Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) und Energieeffizienzgesetz (EnEfG) nimmt der Gesetzgeber Unternehmen zur Steigerung der Energieeffizienz in die Pflicht. Die Durchführung von Energieaudits beziehungsweise die Einführung von Energie- oder Umweltmanagementsystemen sind für viele Unternehmen verpflichtend. Gleichzeitig gibt der Staat Investitionszuschüsse, zum Beispiel für Heizungs-, LED-, Lüftungs-, MSR- (Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik) sowie Kälteanlagen. Gefördert werden auch Sanierungsfahrpläne, die aufzeigen, wie Nichtwohngebäude über ein längeren Zeitraum Schritt für Schritt umfassend energetisch modernisiert werden können.
Energie sparen – aber wie?
Effizienzvorgaben erfüllen, wirtschaftlich arbeiten und dabei Ausfallsicherheit gewährleisten – das müssen Unternehmen leisten. Viele fragen sich derzeit:
- Was bedeuten die Gesetze und sind wir in puncto Rechtsprechung wirklich sattelfest?
- Wie ist der Energieverbrauch einzuschätzen und wie können wir ihn optimieren?
- Wie können wir die Fördermittel ausschöpfen?
- Wie werden wir langfristig ein klimaneutrales Unternehmen?
- Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz – passt das zusammen?
Efficiency First! Einen wichtigen Beitrag zum Wandel in ein klimaneutrales Unternehmen leistet das Energiesparen. Geeignete und teils auch schnell realisierbare Effizienzmaßnahmen mit unterschiedlichem Investitionsbedarf lassen sich für jeden Betrieb identifizieren – im gesamten Transformationsprozess gibt es viele Hebel. Den Status quo und die Handlungsmöglichkeiten gilt es individuell herauszufinden. Wer sich auf dem Weg zum klimaneutralen Unternehmen macht, kann auf kompetente Unterstützung zählen.
Im Mainova-Konzern ist die ABGnova GmbH zuständig für die Energieeffizienzberatung von Unternehmen. Zu den Dienstleistungen zählen neben Energieaudits, Energiemanagementsystemen oder Sanierungsfahrplänen auch Fördermittelanträge. Aus dieser langjährigen Arbeit sind die Top 5 der Energieeffizienztipps entstanden. Die Liste soll anregen, Einsparmaßnahmen im eigenen Unternehmen zu finden; sie ist nicht vollständig.
An erster Stelle steht die Transparenz
Tipp 1 – Transparenz über die Energieverbräuche: Dokumentation und Auswertung von Verbrauchsdaten schaffen die Grundlage für Energieeinsparungen. Nur was man durchschaut, kann man auch beeinflussen. Einsparungen über Jahre können so aufgezeigt und eine Erfolgsgeschichte geschrieben werden. Sogenannte „Energy Performance Indicators“ sind geeignete Kenngrößen, um spezifische Verbräuche mit anderen Standorten vergleichbar zu machen, und bewährte Steuergrößen des Energieeinsatzes. Zu Beginn sollten Lastganganalysen stehen. Aufschlussreich sind der Grund- und Spitzenverbrauch sowie die Verbräuche unter der Woche, am Wochenende, im Sommer oder Winter. So lassen sich zum Beispiel die Einstellungen der gewählten Zeitprogramme in der Steuerung überprüfen. Ein Energiemonitoring- und -controlling-System, das die Daten anschaulich aufbereitet wiedergibt, ist dringend zu empfehlen. Aufgeschaltet werden neben den Hauptzählerdaten sinnvollerweise auch die Daten der wesentlichen Verbraucher. Dazu ist ein Messkonzept eine gute Grundlage.
Gebäudebetrieb und Nutzerverhalten
Tipp 2 – Optimierungen im Gebäudebetrieb: Über allen Maßnahmen steht das Ziel, Energie nur dann einzusetzen, wenn sie gebraucht wird, und nur dort, wo es notwendig ist. Diese Maßnahmen benötigen meist keine oder nur geringe Investitionen. Zunächst werden die Einstellungen der Betriebszeiten in der Steuerung kontrolliert:
- Können Verbraucher später ein- oder früher abgeschaltet werden?
- Ist die Beleuchtung dimmbar und steuerbar?
- Kann eine Zonierung eingerichtet werden, die es ermöglicht, bestimmte Bereiche abzudunkeln?
Das Abdichten von bestehenden Lüftungskanälen beispielsweise hilft dabei, unnötigen Stromverbrauch von Ventilatoren einzusparen. Der hydraulische Abgleich ist eine Voraussetzung für eine effiziente Verteilung von Wärme oder Kälte. Die Kühlsollwerte können auf 26 °C erhöht, die Heizsollwerte unter Umständen – je nach Arbeitsstätten-Regeln – auf 19 °C abgesenkt werden. Bei niedriger Belegung sollten die Volumenströme reduziert werden (bitte die erforderlichen Mindestluftmengen beachten), gegebenenfalls ist es ratsam, CO2-Sensoren nachzurüsten. Die Anlagensteuerung muss sicherstellen, dass nicht gleichzeitig geheizt und gekühlt wird. Eine prädiktive Steuerung steuert vorausschauend und berücksichtigt zum Beispiel die Änderung der Außentemperaturen und die Trägheit des Gebäudes.
Tipp 3 – Verbesserungen beim Nutzerverhalten: Überall dort, wo Nutzer Einfluss auf den Energieverbrauch haben, sollten sie zum energiesparenden Verhalten motiviert werden. In Benutzerschulungen können die nötigen Informationen vermittelt werden. Einige Unternehmen berichten im Intranet (Dashbord) über den aktuellen Verbrauch. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten so zeitnah Feedback und verständliche Tipps – schließlich sind nicht alle von ihnen Energiefachleute. In den letzten Jahren haben sich die Methoden des „Nudging“ als erfolgreich erwiesen. Gemeint sind oft „Anstupser“, die immer wieder auf unterhaltsame Weise an energieeffizientes Verhalten erinnern.
In Mietverhältnissen besteht die Herausforderung, dass der Nutzer der Energie, also der Mieter oder die Mieterin, meist keinen Einfluss auf die Effizienz der zentralen Energieanlagen hat. Im Jahr 2024 hat der Zentrale Immobilienausschuss (ZIA) neue Vorschläge für „grüne Mietverträge“ (Green Lease 2.0) herausgegeben. Das Ziel ist es, dass Vermieter und Mieter gleichermaßen Interesse am effizienten Einsatz von Energie im Gebäude haben.
Gebäudetechnik und Gebäudehülle
Tipp 4 – Investitionen in die Gebäudetechnik: In den letzten 20 Jahren wurden große Fortschritte bei der Energieeffizienz von Geräten und Anlagen erzielt.
- LEDs sind heute der Standard bei der Beleuchtung
- Die Erneuerung von Ventilatoren in Lüftungszentralen oder Rückkühlwerken (Retrofit) kann deren Stromeinsatz um 50 % senken
- Bei Kälteanlagen können Effizienzsteigerungen unter anderem durch Kältemittel und durch mehr „freie Kühlung“ erreicht werden
- Durch den Einsatz von Wärmepumpen wird Umweltwärme nutzbar
Auch die Erneuerungen von Pumpen, USV-Anlagen, Transformatoren und Bauteilen in der Niederspannungshauptverteilung haben das Potenzial, die Effizienz erheblich zu steigern.
Tipp 5 – Modernisierung der Gebäudehülle: Die Verbesserung des Wärmeschutzes eines Gebäudes ist meist mit großen Investitionen und vergleichsweise langen Amortisationszeiten verbunden. In vielen Fällen verhindern die Eigentümerstruktur oder die ROI-Vorgaben im Unternehmen solche Effizienzmaßnahmen. Dabei sind die Dämmung des Dachs oder der Fassade, die Modernisierung von Fenstern und Türen oder die Anbringung eines sommerlichen Wärmeschutzes sehr sinnvolle und langwirkende Maßnahmen.
Nachhaltigkeit für Unternehmen und Wirtschaft – warum das jetzt so wichtig ist
Von Süddeutschland über Österreich bis Asien: Extremwetterereignisse, veränderte Niederschlagsmuster und erhöhte Durchschnittstemperaturen sind eine eindringliche Warnung; Folgen drohen auch für Versorgungsketten und den Warenverkehr. Bereits vor 2 Jahren legte die Arbeitsgruppe III des Weltklimarats (Intergovernmental Panel on Climate Change, kurz: IPCC) ihren IPCC Teilbericht 2022 vor, den dritten und letzten Band des sechsten Sachstandsberichts des IPCC. Die Pressemitteilung hatte es in sich: „The evidence is clear: the time for action is now. We can halve emissions by 2030.“ Weiter wie bisher? Keine Option. Nur mit einer sofortigen und tiefgreifenden Reduktion der CO2-Emissionen sei das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen. Im IPCC-Synthesebericht wurde dann noch einmal unterstrichen: „Die Begrenzung der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung erfordert netto Null CO2-Emissionen. […]“
Die Null muss stehen. In Deutschland bereits 2045 – noch 5 Jahre vor der EU, die bis 2050 emissionsfrei sein will. Dafür wurde bereits einiges auf den Weg gebracht. Ob EnEfG, EEG oder Gebäudeenergiegesetz, die jeweiligen Anforderungen richten sich an den Zielvorgaben des Klimaschutzgesetzes aus, die auch in seiner jüngsten Novelle untermauert wurden. Aber ist das zu schaffen? Erst vor Kurzem hat der Expertenrat für Klimafragen daran Zweifel geäußert und angemahnt, Deutschland könne seine Klimaziele verfehlen. Höchste Zeit also, auch die Möglichkeiten zur Energieeinsparung und Emissionsminderung konsequenter denn je auszuschöpfen.
Mithalten und die Vorteile nutzen! Mit externer Expertise zum Erfolg
Alle Branchen sind gefragt, den Transformationsprozess in ein klimaneutrales Unternehmen aktiv zu gestalten. Mainova bietet eine breite Palette an Tarifen und Lösungen, um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. An dieser Stelle noch einmal der Blick auf die Transparenz. Selbst wenn (derzeit oder weiterhin) keine gesetzliche Auditpflicht besteht, ist die exakte Effizienzanalyse ein wichtiges Instrument – etwa im Rahmen der Energieberatung für Nichtwohngebäude, Anlagen und Systeme, einer förderfähigen Energieberatung für den Mittelstand und kleine Unternehmen. In vielen mittelständischen Betrieben ist der Energieeinsatz ein Kostentreiber. Das 360-Grad-Konzept mit Wirtschaftlichkeitsberechnung geplanter Maßnahmen trägt dazu bei, Energieverbrauch und -kosten zu senken und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
Das Motto der Stunde: mithalten und die Vorteile nutzen! Qualifizierte Beratungen und moderne Technologien rund um Licht, Lüftung, USV, iMSys & Co erhöhen die Energieeffizienz deutlich und sind teils attraktiv gefördert. Gute Zeiten für eine bessere Energienutzung!
Wir beraten Sie von Effizienzcheck bis Modernisierung!
Sie haben Fragen zum Energieeffizienzgesetz oder interessieren sich für Möglichkeiten zur Energieeinsparung und Nutzung von Fördermitteln? Dann berate ich Sie gerne.
Erfolgsfaktor Dekarbonisierung
Weg von fossilen Energieträgern – hin zu Klimaneutralität: Mainova begleitet Sie auf ihrem Weg zur Dekarbonisierung mit einem modularen Angebot, das dabei unterstützt, die CO2-Bilanz ihres Unternehmens oder der eigenen Liegenschaften nachhaltig zu verbessern.
Mit Plan zur Null
Das große Ziel: Mainova wird bis spätestens 2040 klimaneutral. Wir stellen unsere Strategie mit konkreten Maßnahmen vor und zeigen, wie wir in den kommenden Jahren wirkungsvoll CO2 einsparen.