bild_header_senckenberg_ausstellung

Mainova liefert Prozesswärme für Pfeifer

Auf dem Holzweg muss es  trocken sein

Passion for timber: So lautet die Mission der Pfeifer Group, einem der größten Unternehmen der holzverarbeitenden Industrie Europas.

Wer mit Marco von Sturm spricht, dem Leiter der Kraftwerkssparte bei Pfeifer, möchte die „Leidenschaft für Holz“ gerne noch ergänzen um „Leidenschaft für effiziente und nachhaltige Energienutzung“. Wenn der 58-Jährige die Funktionsweise von Trockenkammern, Trockenkanälen und Bandtrocknern in Zusammenhang mit der Strom- und Wärmeproduktion des Biomassekraftwerkes erklärt, ist er in seinem Element.

Und man lernt schnell: Pfeifer braucht Wärme, um Schnittholz zu trocknen und Sägespäne zu Klötzen für Europaletten oder Holzpellets verarbeiten zu können. Das heißt Wärme für industrielle Prozesse in großen Mengen. Zuverlässig rund um die Uhr. Und hier kommt Mainova ins Spiel.

Artikelbild_Pfeifergroup_01


Den Rohstoff Holz möglichst zu 100 % verarbeiten

Doch fangen wir am besten ganz vorne an. Die Geschichte von Pfeifer beginnt 1948 mit einem Sägewerk in Imst in Österreich. Die Tiroler Kleinstadt ist noch heute Unternehmenssitz. Mittlerweile lenkt Michael Pfeifer, der Enkel von Firmengründerin Barbara Pfeifer, als CEO die Geschicke.

standort_lauterbach_pfeifer_group

Die Pfeifer Group produziert an acht Standorten in drei Ländern und exportiert in 90 Länder. Das Ziel der rund 2.000 Mitarbeiter: den Rohstoff Holz möglichst zu 100 % verarbeiten.

Deshalb ist Pfeifer längst mehr als ein klassisches Sägewerk und produziert zum Beispiel auch dreischichtige Massivholzplatten, Klötze für Europaletten, Schalungsplatten oder Holzpellets und -briketts.

Mit jedem zusätzlichen Geschäftsfeld steigen die Anforderungen, werden die Prozesse komplexer. 

Vom Baumstamm übrig bleibt lediglich noch die Rinde. Und die wird in Biomassekraftwerken zu Ökostrom und ins öffentliche Netz eingespeist. So auch in Lauterbach, rund 100 Kilometer Luftlinie nordöstlich von Frankfurt. 

Artikelbild_Pfeifergroup_02


„Steckdose, aus der Wärme kommt“

Das dortige Biomassekraftwerk ist der Ausgangspunkt der Zusammenarbeit mit Mainova. Der Standort in Lauterbach wächst und benötigt daher immer mehr Wärme für die Holz- und Spantrocknung. Doch die Kraftwerkskapazität von 50 Megawatt war irgendwann ausgelastet. 

Eine Entscheidung musste getroffen werden: Das Kraftwerk ausbauen? Auf die Vermarktung des erzeugten Stroms verzichten. Oder zusätzliche Kapazitäten mit einem Energiecontracting schaffen? Nach Abwägung aller Optionen fiel die Wahl auf das Contracting von Mainova.

„Wir haben uns im Zuge eines aufwendigen Ausschreibungsverfahren für Mainova entschieden. Ausschlaggebend war die fachliche Expertise und die fairen Konditionen. Die regionale Nähe von Mainova ist ein zusätzlicher Benefit, der nicht zu unterschätzen ist.", sagt René Svatek. Er leitet das Asset Management bei Pfeifer. Von Sturm ergänzt: „Für uns ist das Contracting-Modell eine sehr gute Ergänzung zu der Wärmeerzeugung aus unserem eigenen geschlossen Wertstoffkreislauf. Wir haben jetzt quasi eine Steckdose, aus der Wärme kommt.“

Grafik_Anlage

 

Wärme als Rohstoff für Trocknungsprozesse

Damit diese Steckdose wie gewünscht 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche Wärme bereitstellt, hat das Contracting-Team der Mainova AG ein Heizwerk mit zwei gasbefeuerten Kesseln und zwei Blockheizkraftwerken errichtet. Sie erzeugen bis zu 19,9 Megawatt Wärme.

Wie beim Contracting üblich hat der Energiedienstleister den kompletten Prozess von der Planung über Investition und Bau bis hin zum Betrieb des Heizwerks übernommen und kümmert sich auch um die Wartung, die in großen Teilen per Fernaufschaltung aus der Mainova-Heimat Frankfurt am Main erfolgt. 

Die Anlage liefert bis zu 105 Grad warmes Wasser und damit gewissermaßen den „Rohstoff“, damit die Holzexperten von Pfeifer ihre Trocknungsprozesse gestalten können. „Wir haben mehrere Stoffkreisläufe. Zum einen das Schnittholz, zum anderen die Sägespäne und Hackschnitzel“, erklärt von Sturm. Jeder Kreislauf hat seine eigene Trocknung.

Das Schnittholz wird in Kammern auf die gewünschte Restfeuchte getrocknet, die Pellets in Trockenkanälen auf Förderbändern so lange bewegt, bis sie etwa acht % Restfeuchte erreicht haben. In Lauterbach, dem größten der acht Standorte von Pfeifer, wird zukünftig ein zusätzlicher ca. 120 m langer Kanaltrockner zu den bereits vorhanden zwölf Trockenkammern zur Schnittholztrocknung und drei Spänetrocknern in Betrieb gehen.

Kennzahlen

Grafik_Kennzahlen


Mainova zuverlässiger Partner für Komplexität

Und auch wenn von Sturm die Prozesse einfach erscheinen lässt und den diskontinuierlichen
Trocknungsprozess in einer Trockenkammer („Tür auf, Holz rein, aufheizen, warten, Holz wieder raus“) und den kontinuierlichen Trocknungsprozess in einem Trockenkanal (Holzstapel durchfährt auf Schienen einen Tunnel und kommt am Ende getrocknet wieder heraus) sehr anschaulich erklärt – das Thema Trocknung ist komplex.

Zwei verschiedene Wärmenetze. Unterschiedliche Qualitäten der Schnittholzsegmente. Unterschiedliche Geschwindigkeiten, damit bei der Trocknung keine Risse entstehen. Unterschiedliche Temperaturen und Eingangsfeuchten je nach Jahreszeit. Unterschiedliche Anforderungen der Kunden an die Restfeuchte – zum Beispiel 11 bis 17 % bei Schnittholz, 8 % bei Pellets und Briketts, unter 5 % bei Palettenklötzen. Pfeifer beherrscht diese Komplexität. Und ist froh, dass Mainova hierfür zuverlässig Wärme liefert. 

Contracting bei Mainova

  • Mehr als 200 Anlagen für Geschäfts-, Gewerbe- und Privatkunden
  • Individuelle Lösungen für Industrie, Wohnungswirtschaft, Sport (z.B. Deutsche Bank Park, DFB-Akademie), Bildung und Kultur (z.B. Batschkapp Frankfurt)
  • Größte Anlagen: Samson AG (Frankfurt) und Pfeifer Group (Lauterbach) mit je knapp 20 MW
  • Eingesetzte Brennstoffe: Erdgas, Biomethan, Holzpellets, Strom, Heizöl (zur Notversorgung), Flüssiggas
  • Standard-Lösungen: Heizkessel, Dampfkessel, Blockheizkraftwerke, Kältemaschinen, Fernwärmestationen (Dampf und Heizwasser), Wärmepumpen, Nahwärmenetze, Warmwasserbereitung, Photovoltaik, mobile Heizzentralen
  • Individuelle Lösungen möglich, z.B. Biogas-Aufbereitungsanlage, Mieterstrom mit Batteriespeicher, Heizzentrale mit Brennstoffzelle, Lüftungstechnik
Zwei Auszubildende im Blaumann mit einem Elektromodul

Schülerinnen und Schüler bei Mainova in Frankfurt

Dein Einstieg nach der Schule. Ausbildung oder duales Studium? Technisch, IT oder kaufmännisch? Finde jetzt heraus, was zu dir passt.

Mann hält Tablet mit App zur Lichtsteuerung

Lichtkonzept Bankhaus

Qualität und Energieeffizienz dank umgestellter Beleuchtung: Im Bankhaus Metzler ist das Licht kein triviales Thema, sondern Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.

Flugzeug verlässt Frankfurter Flughafen

Alles im Fluss

Der Kühlschrank fällt aus. Die Heizung bleibt kalt. Aus dem Wasserhahn rinnen nur noch wenige Tropfen. Dank zuverlässiger Strom-, Gas-, Wärme- und Wasserversorgung passiert das selten.

Frankfurt Skyline am Abend mit Lichtern

Fernwärme für Frankfurt

Zuverlässig und umweltschonend: Antworten auf Ihre Fragen rund um Fernwärme haben wir kompakt für Sie zusammengestellt. Informieren Sie sich über die Vorteile, Primärenergiefaktoren sowie den geplanten Ausbau und die weitere Verdichtung des Fernwärmenetzes von Mainova.