Bilanz für das erste Halbjahr 2021: Mainova-Geschäftsverlauf auf gutem Niveau
29.09.2021 | Frankfurt am Main
- Bereinigtes Ergebnis (EBT) steigt auf 87,2 Mio. Euro.
- Hohe Investitionen in die regionale Infrastruktur.
- Energiewende nicht ohne Wasserstoff im Wärmemarkt.
„Mainova weist mit einem bereinigten Halbjahresergebnis (EBT) von 87,2 Mio. Euro nach den ersten sechs Monaten 2021 einen erfreulichen Geschäftsverlauf auf. Damit liegen wir 18,6 Mio. Euro über dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums“, betont Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG. „Dies ist vor allem auf eine kühlere Witterung im ersten Halbjahr sowie auf gute Ergebnisse bei unseren Beteiligungen zurückzuführen“, führt er aus. „Für das Gesamtjahr erwarten wir jedoch unter anderem Belastungen durch die COVID-19-Pandemie im niedrigen zweistelligen Millionenbereich“, verweist Alsheimer auf die Prognose des Mainova-Vorstands.
Das Ergebnis in der Stromversorgung sank auf -0,3 Mio. Euro (-3,3 Mio. Euro im Vergleich zum 1. Halbjahr 2020) insbesondere aufgrund des Personalaufbaus für den in den kommenden Jahren geplanten Netzausbau. In der Gasversorgung stieg das Ergebnis leicht auf 36,8 Mio. Euro (+2,3 Mio. Euro) vor allem wegen der kühleren Witterung. Gegenläufig wirkten sich Mengenrückgänge aufgrund der COVID-19-Pandemie sowie die angespannte Situation auf den Beschaffungsmärkten aus.
Das Ergebnis im Segment Erzeugung und Fernwärme stieg auf 24,9 Mio. Euro (+8,4 Mio. Euro) im Wesentlichen aufgrund der kühleren Witterung. Darüber hinaus wirkte sich die Stromvermarktung positiv aus.
Das Ergebnis im Segment Erneuerbare Energien/ Energiedienstleistungen sank leicht auf 6,1 Mio. Euro (-0,2 Mio. Euro). Rückgänge bei den erneuerbaren Energien aufgrund des schwachen Windaufkommens wurden unter anderem durch das positive Contracting-Geschäft kompensiert.
Das Ergebnis in der Wasserversorgung stieg auf 3,3 Mio. Euro (+4,2 Mio. Euro). Dies lag insbesondere an temporär geringeren Aufwendungen für Baumaßnahmen.
Der Anstieg im Segment Beteiligungen auf 33,8 Mio. Euro (+10,9 Mio. Euro) war auf positive Geschäftsergebnisse einzelner Unternehmen in unserem Beteiligungsportfolio zurückzuführen.
Investitionen in regionale Infrastruktur
„Mainova baut in den kommenden Jahren die regionale Infrastruktur massiv aus. Im ersten Halbjahr 2021 lag der Schwerpunkt unserer Gesamtinvestitionen von 54,7 Mio. Euro auf dem Ausbau des Stromnetzes sowie neuer Gas- und Fernwärmeanschlüsse. Des Weiteren investierte Mainova in Fondsbeteiligungen zur Erschließung neuer Geschäftsfelder und innovativer Lösungen für unsere Kunden“, sagt Alsheimer.
„Für eine umweltschonende und sichere Versorgung investiert Mainova bis 2025 über 1,5 Mrd. Euro in Netze, Erzeugung und IT-Infrastruktur. Für die anstehenden Herausforderungen benötigen wir vor allem auch qualifiziertes Fachpersonal. Vor diesem Hintergrund haben wir allein in den vergangenen zwölf Monaten 178 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinzugewonnen“, erläutert der Vorstandsvorsitzende und betont: „Mit gebündelter Energiekompetenz treibt Mainova die Umsetzung der Energiewende aktiv voran.“
Wärmemarkt künftig stärker berücksichtigen
An die künftige Bundesregierung appelliert Alsheimer besonders für technologieoffene Lösungen beim Umbau der Energieversorgung: „Vor dem Hintergrund der bis 2045 angestrebten Klimaneutralität sind verlässliche Rahmenbedingungen für Investitionen in wirksamen Klimaschutz entscheidend. Auf eine Vorgabe, auf welchem Weg die Klimaneutralität zu erreichen ist, sollte zugunsten der Technologieoffenheit verzichtet werden.“
Zum Gelingen der Energiewende spielt vor allem der Wärmemarkt eine wesentliche Rolle. Der Anteil an erneuerbaren Energien beträgt hier gerade einmal 15 Prozent. Dabei wird in Deutschland rechnerisch jede zweite Kilowattstunde Energie im Wärmemarkt verbraucht. In Frankfurt plant Mainova deswegen, das Fernwärmenetz weiter auszubauen. Zudem soll die Erzeugung zunehmend auf CO2-neutrale Energieträger wie Biomasse, Müll und klimaneutrale Gase wie Wasserstoff sowie Abwärme aus Rechenzentren umgestellt werden.
In diesem Kontext verweist Alsheimer noch einmal auf die hohe Bedeutung von Wasserstoff: „Wir benötigen Wasserstoff insbesondere auch im Wärmemarkt. Denn Wasserstoff hat das Potential, Erdgas klimaneutral zu ersetzen. Er ist speicherbar, kann entsprechend flexibel eingesetzt und über das bestehende Gasnetz transportiert werden. Durch seinen Einsatz in verschiedenen Sektoren bringen wir die Dekarbonisierung voran. Allerdings wird ‚grüner‘ Wasserstoff, der ausschließlich aus erneuerbaren Energien hergestellt wird, zunächst nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Daher brauchen wir Technologieoffenheit bei der Erzeugung von klimaneutralem Wasserstoff, gerade für den Markthochlauf. Mit Hilfe von marktorientierten Anreizen in einem verlässlichen politischen Rahmen unterstützt Wasserstoff so das Ziel, die Klimaneutralität Deutschlands zu erreichen.“
Ausblick für 2021
Mainova bestätigt die bisherige Prognose. Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet der Vorstand ein bereinigtes EBT, das deutlich unter dem von Sondereffekten geprägten Vorjahr 2020 liegt.
Den Zwischenbericht finden Sie im Internet unter: http://www.mainova.de/unternehmen/investor_relations/zwischenberichte.html