Mainova macht die Fernwärme in Frankfurt bis 2040 klimaneutral und baut sie weiter stark aus

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11.07.2024 | Frankfurt am Main

Die Umstellung auf eine zunehmend klimaneutrale Erzeugung sowie der gleichzeitige Ausbau der Fernwärme sind zwei wesentliche Bausteine für die Wärmewende in Frankfurt. Wie diese Ziele bis 2040 erreicht werden sollen, beschreibt der Fernwärme-Transformationsplan der Mainova. Mainova-Vorstand Martin Giehl stellte am Donnerstag (11.7.) die darin vorgesehenen Maßnahmen im Rahmen eines Pressegesprächs im Heizkraftwerk Niederrad der Mainova vor. Der Fernwärme-Transformationsplan entspricht den Kriterien der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) und steht im Einklang mit der Dekarbonisierungsstrategie der Mainova mit dem Ziel, bis 2040 klimaneutral zu sein.

Mainova-Vorstand Martin Giehl betonte: „Für die Wärmewende in Frankfurt wird die umweltschonende Fernwärme künftig eine noch größere Rolle spielen. Mainova sieht bis 2040 den vollständigen Umstieg auf klimaneutrale Wärmequellen für die Fernwärmeerzeugung vor. Gleichzeitig planen wir, die Fernwärme in verdichteten Innenstadtbereichen auszubauen sowie zusätzliche Versorgungsgebiete und Erzeugungskapazitäten zu erschließen. Das heute mehr als 310 Kilometer umfassende Fernwärmenetz soll um bis zu 450 Kilometer erweitert werden. Gleichzeitig werden Gebiete, die bereits mit Fernwärme versorgt sind, weiter verdichtet, so dass noch mehr Kundinnen und Kunden davon profitieren. Insgesamt sieht Mainova ein Potenzial der Fernwärme am Wärmebedarf Frankfurts von etwas über 40 Prozent als realistisch an.“

Bereits bis 2026 rüstet Mainova das Heizkraftwerk West von einem Kohle- zu einem wasserstofffähigen Gaskraftwerk um. Allein durch die Umstellung ihres zentralen Erzeugungsstandortes auf Gas wird sich der CO2-Ausstoß ab 2027 um jährlich rund 400.000 Tonnen verringern. Das künftige Wasserstoff-Kraftwerk wird neben dem Müllheizkraftwerk mit seiner CO2-neutralen Wärme auch weiterhin einen bedeutenden Anteil an der Wärmeerzeugung haben. Gleichzeitig werden künftig zunehmend regenerative Erzeugungsquellen in die Fernwärme integriert. Dazu gehören verstärkt Umwelt- und Abwärme in Kombination mit Großwärmepumpen, Geothermie, Biomasse sowie auch Power-to-Heat-Anlagen.

„Das Fernwärme-System ist offen für unterschiedliche Energieträger als Erzeugungsquellen. Es eignet sich deswegen hervorragend zur Dekarbonisierung. Fernwärme hat viele Vorteile. Fernwärmekunden profitieren von einer sicheren und klimafreundlichen Wärmeversorgung sowie fairen und transparenten Preisen. Eigentümer sparen darüber hinaus die Investition in umweltschonende Heiztechnik und die Kosten für Betrieb und Wartung“, erläuterte Giehl.

Durch den Ausbau der Fernwärme steigt die zur Verfügung stehende Wärmemenge um mehr als 50 Prozent von heute rund 2.000 auf künftig 3.200 Gigawattstunden (GWh) im Jahr. „Um die Fernwärme in diesem Maß ausbauen zu können, müssen neben der Finanzierung auch weitere Rahmenbedingungen wie Genehmigungen sowie die Verfügbarkeit von Fachkräften, Dienstleistern und Material gewährleistet sein“, betonte Giehl.

Ein nächster Schritt dafür sei die Festlegung des von Mainova beschriebenen Fernwärmeausbaus in der Kommunalen Wärmeplanung der Stadt Frankfurt, zu der diese laut Wärmeplanungsgesetz (WPG) bis 2026 verpflichtet ist. Mainova ist dazu in intensivem Austausch mit der Stadt und unterstützt sie mit ihrer Expertise bei der Erstellung der Kommunalen Wärmeplanung.

Foto: Mainova-Vorstand Martin Giehl stellte die Pläne für den Ausbau der Fernwärme am 11. Juli 2024 im Heizkraftwerk Niederrad der Mainova vor. Im Hintergrund: Die Power-to-Heat-Anlage, die Mainova dort bereits seit 2015 zur Integration erneuerbarer Energien in die Fernwärme betreibt.

Grafik: Mainova plant bis 2040 den vollständigen Umstieg auf klimaneutrale Wärmequellen für die Erzeugung der Fernwärme. Durch den Fernwärmeausbau steigt die Wärmemenge um mehr als 50 Prozent.

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